PORTUGALS NORDEN

Gestern Abend?haben wir erstaunt festgestellt, dass wir gerade mal etwas mehr als drei Wochen in Portugal sind und konnten es kaum glauben. In dieser Zeit haben wir schon soviel erlebt, dass wir kurz zusammenfassen wollten, wie es uns geht und was wir seit unserer Ankunft so getrieben haben.?Davon abgesehen h?ufen sich die Nachfragen, ob wir schon ein Zuhause gefunden haben, also hier ein kleines Stimmungsbild.

Unser Ziel ist es nach wie vor, nicht Hals über Kopf an die Algarve zu ziehen, sondern uns nach den nur wenigen Wochen, die wir vergangenen Winter in Portugal verbringen durften, ein echtes Bild vom Land zu machen. Und so haben wir seit unserer Ankunft viel gesehen, Gespr?che geführt mit Zugezogenen und Einheimischen und einfach versucht, einen Eindruck zu gewinnen vom Leben in Portugal, wenn man hier nicht Tourist, sondern wirklich Zuhause ist. Da eine Freundin mit mir geschimpft hat, dass wir hier viel zu wenig über die sehenswerten Dinge der jeweiligen L?nder berichten, folgt eine kurze Zusammenfassung unserer Highlights im Norden Portugals. ?

Unsere erste Station nach unserer Ankunft war ein kleiner Ort im uns bis dahin v?llig unbekannten Norden Portugals. Von hier aus haben wir die Gegend erkundet, uns mit den Besitzern unseres l?ndlichen Campingplatzes über die Mentalit?t und Bedürfnisse der Portugiesen ausgetauscht, u.a. das wundersch?ne Guimaràes?besucht.

Guimaraès

Guimaraès k?nnte man sich als portugiesische Antwort auf romantische und historische Unist?dte wie Heidelberg oder Marburg bezeichnen. Die Stadt ist Geburtsstadt des ersten K?nigs Portugals, war früher Hauptstadt des Landes und wird auch als „Wiege der Nation“bezeichnet. Die schnuckelige Altstadt?ist – wie in den meisten Studentenst?dten – gepr?gt von kleinen Bars, Cafés, Restaurants und jungen Menschen.?

Marktplatz mit vielen kleinen Cafés.
Das antike Schloss schützte eins vor den Attacken der Mauren und Normannen.
Typische Stra?e der Altstadt.
So macht die St?dtetour auch den Zwergen Spa?.
Der Largo da Oliveira und wie so oft ein springender Len.

Peneda-Gerés Nationalpark

Im Peneda-Gerés Nationalpark haben wir einen wundervollen Tag in der Natur verbracht und innerhalb vieler Stunden gerade einmal zwei Menschen getroffen. Wir haben einen der unz?hligen Berge bestiegen und über die Sch?nheit der Region gestaunt.?In dem riesigen Park im Nordwesten Portugals gibt’s neben Wasserf?llen und alten Steinh?usern entlang der r?mischen Stra?e auch Wildpferde, Goldadler und iberische W?lfe. Wir haben nur Pferde?pfel und lediglich einen Bruchteil der unz?hligen tollen Ecken gesehen – ein Besuch hier lohnt sich aber definitiv.

P?uschen im Baum.
Der Beginn des Nationalparks kann sich auch sehen lassen.
Unser Wanderweg war sooo steil.
Geschafft und stolz wie Bolle.
Papa erkl?rt die Welt.
Blick runter ins Tal.

Porto

Nach drei Tagen auf unserem ersten Campingplatz sind wir etwas südlicher an Porto rangefahren, um dort Freunde zu treffen, mit denen wir schon im ersten Teil unserer Reise viele Wochen gemeinsam verbracht haben. Die Kinder haben intensiv ihr Wiedersehen gefeiert und wir alle haben zusammen Porto, die zweitgr??te Stadt Portugals, entdeckt. Obwohl wir eigentlich gar keine Fans von St?dtetrips sind und es bei Lissabon vor zehn Jahren für uns so gar nicht gefunkt hat, hat uns Porto alle umgehauen. Wir sind Seilbahn gefahren, haben am Ufer des Flusses Douro den Jetski-Artisten zugeschaut und nach Einbruch der Dunkelheit bei beeindruckender Beleuchtung des Hafenviertels?festgestellt, wie weit weg das Leben in einer gro?en Stadt für uns mittlerweile ist.?

Wiedersehensfreude mit den liebsten McCutchans.
Blick auf Porto am Ufer des Douro.
Und noch mal nach dem Abendessen.
Begeisterte St?dtemuffel.
Die Gang ist wieder vereint.
?ber Porto schwebt eine Seilbahn, sehr empfehlenswert.

Costa Nova

Gemeinsam mit unseren Freunden ging es die Küste runter Richtung Costa Nova. Auf einem kleinen Campingplatz direkt hinter den Dünen haben wir uns gemeinsam ein kleines Camping-Lager?eingerichtet, zusammen zwei wundersch?ne Geburtstage gefeiert, viele Stunden im und am Meer verbracht und die n?here Region erkundet. Die Gegend ist wohl normalerweise recht touristisch gepr?gt, in Zeiten von Corona hatten wir jedoch den Strand für uns alleine und auch der berühmte Ortskern Costa Novas mit seinen gestreiften bunten H?usern war angenehm luftig. Nach zwei gemeinsamen Wochen verabschiedeten wir uns einen Tag nach Len’s 10. Geburtstag von unseren Freunden und der Küste und machten uns auf Richtung Inland.?

Costa Nova’s bunte H?user.
Wandertour.
Rechnen lernen mit der eigenen Saftbar.
Len’s 10. Geburtstag.
Pauline hat endlich auch die Wellen für sich entdeckt.
Superhelden-Geburtstag in den Dünen ??
Abendstimmung in unserem kleinen Campingdorf.

Covas

Hier sind wir nun seit einer Woche am Fu?e der Serra da Estrela, dem h?chsten Gebirge Portugals und genie?en das Leben im grünen Teil des Landes. Eine holl?ndische Familie hat hier vor 12 Jahren ein 9 Hektar gro?es Tal in eine Wohlfühloase verwandelt und wir dürfen uns gemeinsam mit zwei anderen reisenden Familien an den vielen leckeren Früchten satt essen und die wundervolle Natur der Umgebung kennenlernen. Und weil die Region hier so saftig und Grundstücke erstaunlich günstig sind, hat sich im Umkreis einiger Kilometer im Laufe der letzten Jahre eine gro?e Gemeinschaft geformt. ?ber 150 Menschen aus allen unterschiedlichen L?ndern leben hier gemeinsam mit ihren Familien ihren Traum vom naturnahen Leben. Viele haben sich ein Grundstück gekauft und bauen eigenes Gemüse und Obst an, andere leben in Wohnungen der St?dte im Umkreis, einige haben eine Schule gegründet, ein Artistenpaar aus London hat ein Zirkuszelt im Grünen aufgebaut und verdient ihr Geld mit Akrobatikstunden für die Kinder der Region, andere bieten Wander- oder Kajaktouren an, viele arbeiten vom Laptop aus, aber alle verbindet die Liebe zu Portugal, der Natur und dem Austausch mit Gleichgesinnten.

In jedem Fall wird hier in der Region regelm??ig zusammen am Fluss oder Feuer gesessen, M?rkte veranstaltet, aufs eigene Grundstück zum Essen eingeladen, tolle Angebote für Kinder verwirklicht oder einfach in einem der Cafés gequatscht. Genau das haben wir gestern auch mit der chilenisch/englischen Familie getan, der wir gleich nach unserer Ankunft in Portugal begegnet sind und die selbst 6 Monate in Darmstadt zuhause war.

Unsere Grundstücks-Nachbarn aus Norwegen, eine vierk?pfige Familie, sind zum Beispiel kurz davor, sich eigenes Land zu kaufen, um darauf die Kultur der Schwitzhütten unters internationale Volk zu bringen. Spontan haben sie uns und eine andere Familie diese Woche zu einem witzigen Sauna-Abend eingeladen und dabei erkl?rt, wie sie sich das vorstellen und warum Schwitzen nicht nur im hohen Norden wichtig ist. Wir lieben diese inspirierenden, zuf?lligen und manchmal auch skurrilen Begegnungen. Jeder hat was Spannendes zu erz?hlen, manches berührt, manches irritiert. Aber all diese Geschichten machen was mit dir und mithilfe dieser unz?hligen Puzzle-Teile und Impulse f?llt es leichter, den eigenen Weg vorherzusehen oder aber auch Dinge auszuschlie?en. Nebenbei lernen unsere zwei Kinder bei diesen Begegnungen noch spielerisch Englisch und sehen immer wieder, wie bunt man das eigene Leben gestalten kann.

Blick aufs Land von unserem Stellplatz aus.
Michi pflückt uns Snacks.
So lecker.
…finden alle.
Und leckere Feigen gibt’s auch.
Unser Stellplatz.
Typisch l?ndliches Portugal – überall verlassene Grundstücke.

Ausblick

Wir werden hier noch bis Ende n?chster Woche bleiben, weitere Menschen und ihre Projekte kennenlernen, die n?here Gegend erkunden, im h?chsten Gebirge wandern und dann am 11. Oktober, Pauline’s 7. Geburtstag, ihr sch?nstes Geschenk – den gro?en Bruder aus Saarbrücken – in Lissabon vom Flughafen abholen.?Wir freuen uns schon riesig und sind so dankbar, dass er in seinen Herbstferien und dieser verrückten Zeit zu uns kommen kann.? Mit ihm gemeinsam geht es dann Richtung Algarve – jene Gegend, in die wir uns im Februar verliebt haben und nun noch mal ohne rosa Brille des Touristenmodus be?ugen m?chten. Auch dort werden wir Zugezogene treffen und liebe Menschen wiedersehen.?

Alles in allem haben wir entschieden, uns die n?tige Zeit zu nehmen. Hier gibt es viele günstige Grundstücke zu kaufen, im ganzen Land kann man innerhalb weniger Tage ein Haus beziehen oder Wohnung mieten. Die Schwere eines Umzugs – gepr?gt durch Kündigungsfristen und langer Suche – wie wir sie aus Deutschland kennen, gibt es hier nicht. Also wissen wir, dass es schnell gehen kann, sobald wir uns entschieden haben. Da der n?chste Schritt nach unserer langen Reise aber kein Schnellschuss sein sollte, m?chten wir uns ganz sicher sein und g?nnen uns daher diese ausgiebige Erkundungstour.?

Wir berichten natürlich, wie wir uns entscheiden und schicken ganz liebe Grü?e aus Portugal.?

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