WOHNWAGEN AD?

Schon seit sechs Wochen sind wir im südspanischen La Herradura, einem kleinen Ort am Meer, eine Stunde entfernt von Malaga. Hier haben wir es uns so richtig gemütlich gemacht und entschieden, einen Moment zu bleiben.
Seitdem sind wundersch?ne Freundschaften entstanden, wir haben die Gegend erkundet und wenn wir einkaufen oder durch den Ort gehen, treffen wir immer wieder Leute, die wir pers?nlich kennen oder zumindest schon ?fter gesehen haben. Vieles ist vertraut und so ein klein bisschen fühlt es sich an, als w?ren wir hergezogen. Und weil das so ist, haben wir beschlossen, auch die Weihnachtszeit hier zu verbringen und mit lieben Menschen und vielen anderen Reisefamilien ein Jahr ausklingen zu lassen, das für uns immer ein ganz Besonderes sein wird.
Da die Tage auch hier kürzer und kühler werden, wir über die Feiertage wieder drei statt zwei Kinder haben und überhaupt die Adventszeit ohne Backofen und Pl?tzchen nicht das Gleiche ist, haben wir im November entschieden, Wohnwagen gegen Wohnung zu tauschen. Seit zwei Wochen leben wir nun schon in einem kleinen Apartment wenige Meter von unserem alten Campingplatz entfernt und machen uns gerade ein Bild vom spanischen Alltag.
Ein Hauch von spanischem Alltag
Denn w?hrend wir auf den Campingpl?tzen haupts?chlich Menschen aus anderen L?ndern begegnen, leben wir seit unserem Umzug in einem ganz gew?hnlichen Mehrfamilienhaus inmitten spanischer Nachbarn. Im Treppenhaus treffen wir Menschen auf dem Weg zu Arbeit oder Einkauf, h?ren den Untermieter beim Gitarre üben (spielt der gut!!), kennen den kleinen Hund von oben drüber, den netten Postboten, die lustige Friseurin von schr?g gegenüber, amüsieren uns über den Nachbarn, der beim Fu?ball gucken spanische Flüche durchs Haus schreit und wir freuen uns jedes Mal über die vier alten und sehr freundlichen Herren auf ihrer Bank drau?en am Strand, die sich dort regelm??ig zum Plaudern und aufs Meer schauen treffen. Wir bekommen eben einen kleinen, aber sehr feinen Eindruck vom Leben in Spanien und das fühlt sich prima und ganz real an.

Weniger Reize = mehr Ruhe
Die Pause in „echten“ vier W?nden tut uns nach 5 Monaten Drau?en-Leben zudem richtig gut. Denn so sch?n das Leben auf dem Campingplatz auch ist und war – die Zeit in Familie kam trotz der vielen gemeinsamen Zeit tats?chlich fast zu kurz. Noch viel spannender als wir Eltern sind für Len und Pauline n?mlich die anderen Kinder auf dem Platz. Oder die B?ume zum Klettern. Oder die unz?hligen kleinen Entdeckungen, die in den für Kinder unendlichen Weiten des wild bewachsenen Campingplatzes t?glich auf sie warteten. Immer war jemand zum Quatschen da oder spielen und da fiel es gerade unserem Action-Fan Len schwer, einfach mal zur Ruhe zu kommen und nicht sofort nach drau?en zu stürmen, wenn vorm Wohnwagen die Kumpels warteten. Aus dem Grund beobachten wir derzeit fasziniert, was das Leben in unserer kleinen Wohnung mit unseren Kindern macht. Der Tag beginnt nun zwar früher (wahrscheinlich weil wir nicht mehr die ganze Zeit an der frischen Luft sind), dafür sehr viel langsamer und gemütlicher als im Wohnwagen. Beide Kinder verlieren sich oft stundenlang in Basteleien oder Lego, Besuch kommt nur mit Vorankündigung und wenn einer mal in Ruhe lesen oder arbeiten m?chte, geht er einfach ins Nebenzimmer. Für uns gerade purer Luxus und eine sch?ne und entspannende Abwechslung. Da kommt es schon mal vor, dass die Kinder manchmal gar nicht raus m?chten, sondern lieber zu zweit in die Welt ihrer Spielsachen oder Bücher eintauchen.

Unsere Tage sind wieder l?nger
Nicht zuletzt haben wir uns natürlich auch aufgrund der niedrigen Temperaturen am Morgen und Abend für den Umzug in eine Wohnung entschieden. Auch wenn man es tagsüber noch gut im T-Shirt aush?lt und die Tage nach wie vor sonnig sind, ist es vor 9 und nach 18 Uhr so kalt, dass man den Wohnwagen eigentlich nicht verlassen m?chte. Da dieser mit seinen 14qm aber nur überschaubar Gelegenheiten zum Ausweichen bietet, waren gerade die Abende der letzten Wochen recht kurz. Denn das Vorzelt schied wegen der K?lte als Aufenthaltsort aus und drinnen wurde es mit Sitzecke und einer Liegefl?che nach zwei bis drei Stunden so kuschelig, dass wir den Abend oft einfach früher als für uns gew?hnlich beendeten. In der Wohnung k?nnen wir Gro?en nun wieder wie auch vor ein paar Wochen noch üblich – vor den Kindern aufstehen und die ersten Stunden des Tages schon mal für Haushalt, Arbeit, Sport oder einen Kaffee zu zweit nutzen. Abends gibt es hier dank Fernseher auch schon mal einen richtigen Kinoabend, wir k?nnen Besuch empfangen, ohne Platzangst zu bekommen und wenn einer müde ist, geht er einfach schon mal ins Bett. So simpel, so sch?n.
Kleinigkeiten wieder sch?tzen lernen
Der gr??te Luxus an dieser Erfahrung ist jedoch die Freude über Dinge, die in unserem alten Leben v?llig selbstverst?ndlich waren. Die Begeisterung für unsere Badewanne ist bei den Kindern auch nach zwei Wochen noch grenzenlos. Die Euphorie, jederzeit warmes Wasser (okay, fast jederzeit ?) zu bekommen und zum Spülen oder Duschen eben mal nach nebenan zu gehen, rei?t nicht ab und die Tatsache, einen Backofen zu haben und bei Belieben einen Auflauf, Pizza oder jetzt in der Vorweihnachtszeit Pl?tzchen zu backen, bringt uns alle mehrmals w?chentlich zum Strahlen. Es ist für uns alle einfach eine sehr sch?ne Erfahrung, diese Kleinigkeiten wieder sch?tzen zu lernen.

Auf unserem alten Campingplatz sind wir wegen der Besuche bei Freunden immer noch gern und regelm??ig. Und wir freuen uns trotz aller Annehmlichkeiten der Wohnung schon auf die Rückkehr in den Wohnwagen. Denn wir haben uns an das Leben drau?en gew?hnt und vermissen ein bisschen das Gefühl, den ganzen Tag an der frischen Luft gewesen zu sein. Heute Nachmittag sind wir zum Beispiel alle mit langer Hose und Pulli zum Strand, nur um dann festzustellen, dass es in unserer Wohnung sehr, sehr viel k?lter als drau?en ist. Beim Camping vergeht keine halbe Stunde, bis du nach dem Aufstehen ein Gespür für W?rme oder K?lte des Tages bekommst. Da w?re uns der Auftritt vorhin so nicht passiert. ?

Aber nun ist ja bald Weihnachten. Und da ist es bekanntlich ja ganz sch?n, sich einzumummeln und die gemeinsame Zeit drinnen zu genie?en. Stollen am Strand bei 21 Grad schmeckt sowieso nicht. Dann ziehen wir lieber unsere dicken Pullis und Weihnachtssocken an und genie?en unser Geb?ck bei sehr viel kühleren Temperaturen in der Wohnung. Zum Glück haben wir Heizstrahler dabei. Da kommt dann fast ein bisschen Kamin-Feeling auf. ?
Habt eine wundervolle Adventszeit! ??
Ach, wir vermissen euch! ?? Euch weiterhin eine wundervolle Adventszeit!
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