LA DOLCE VITA IN ITALIA

Als sich Anfang September im wundersch?nen ?sterreich ein Wetterumschwung mit Temperatursturz ankündigte, entschieden wir uns kurzfristig und schweren Herzens, nicht wie geplant liebe Reisebekanntschaften in ?sterreich und im Allg?u zu besuchen, sondern früher Richtung Italien aufzubrechen.?Für Mitte des Monats waren wir dort n?mlich sowieso mit der Mama/Oma/Schwiegermama verabredet. Also schlugen wir unsere Zelte einfach schon 9 Tage vor ihrer Ankunft in Lazise im ?stlichen Teil des Gardasees auf.

Wir suchten uns einen Campingplatz direkt am Wasser und verbrachten ein paar wundersch?ne entspannte Tage. Wer einmal mit Kindern am Gardasee campen m?chte – wir empfehlen den Platz „Spaggia d’Oro“ aus voller ?berzeugung. Toller Sandstrand, der direkt zum Campingplatz und angeblich zu den sch?nsten der Region geh?rt, gro?artige Angebote für Kinder, familienfreundliche Anlage mit 1A Pool, Spielpl?tzen, Restaurants und sowieso allem, was man braucht für eine entspannte Zeit.?

Strand und See direkt am Campingplatz.
Tretbootfahrt auf dem wundersch?nen Gardasee.

Und so wurde die Woche „?berbrückungszeit“ dank des unerwartet gro?zügig ausgestatteten Campingplatzes zum kleinen ?berraschungs-Sommerurlaub mit allen dafür typischen Aktivit?ten wie Tretboot ausleihen, Kinderanimation, jeder Menge Eis und Pizza, Picknick am Strand und Mini-Disko bei Einbruch der Dunkelheit. Von Minimalismus keine Spur, aber nach den sehr naturbelassenen und einfachen Campingverh?ltnissen der Wochen zuvor auch mal eine angenehme Abwechslung.?

Nach acht Tagen hie? es dann Packen. Denn wir hatten uns schon vor vielen Monaten für eine gemeinsame Ferienwohnung mit der Oma entschieden. Das bedeutete, dass wir alle n?tigen Sachen für die n?chsten zwei Wochen aus dem Wohnwagen ins Auto r?umten und unseren gemütlichen „Obelix“ unterstellten.?Ein bisschen haben wir uns für unseren Wohnwagen gefreut, weil er in der dafür ausgew?hlten Unterkunft auch gleich neue Reifen bekam und nach einem abenteuerlichen Irrweg durch die ?sterreichischen Berge endlich mal jemand nach seinen geschundenen Bremsen guckte.?Auf der anderen Seite fühlte es sich beim Abschied an, als würden wir ein geliebtes Familienmitglied zurücklassen oder unseren treuen Hund nicht mit in den Urlaub nehmen.?

Und tats?chlich fanden wir die erste Nacht in der Ferienwohnung – die Oma kam erst den Tag drauf – nach genau 12 Wochen Wohnwagenleben gar nicht wie erwartet total cool und befreiend, sondern fanden es eher schade, nicht mehr auf engstem Raum und im selben Zimmer zusammen zu sein.?Also lagen wir am Ende der Nacht trotz massig Platz dann doch wieder?zu viert in einem Bett und fanden’s gro?artig. Wenn uns das einer vor einem halben Jahr erz?hlt h?tte…

Liebe ist…wenn man für ein Wiedersehen 14 Stunden mit dem Zug anreist.

Am n?chsten Tag wollten wir die Oma nach ihrer zehnstündigen Zugfahrt ab Bahnhof in Verona abholen. Doch nach 30 Minuten Warten auf dem Gleis ohne Ansage oder Anzeige und erfolglosen Versuchen, die Oma zu erreichen, konnten wir mit etwas Mühe herausfinden, dass ihr Zug mit kaputter Lok im Tunnel des Brenners feststeckte. 3,5 Stunden ohne Strom, WC und Licht –? was für ein Albtraum. Mit vier Stunden Versp?tung konnten wir die trotz der langen Fahrt strahlende Oma/Mama Tine dann in unsere Arme schlie?en und zu unserer Ferienwohnung bringen. Dort wurde ihr Geburtstag nachgefeiert und die Geschichten der letzten Monate ausgetauscht.?

Mit dem Bollerwagen durch Italien.

Die n?chsten Tage in unserer Ferienwohnung waren recht gemischt. Zum einen genossen wir die gemeinsame Zeit mit der Oma. Zum anderen mussten Micha und ich feststellen, wie schnell in der leider sehr hellh?rigen Ferienwohnung die Entspannung und Ausgeglichenheit der letzten Monate verflogen.?

„K?nnt ihr bitte leise sein?“

„H?rst du auf, die Türen zu knallen?“

„Kommt ihr mal raus aus dem Kleiderschrank, der f?llt gleich um.“

Nach Monaten des „Drau?en-Lebens“ waren wir Gro?en auf einmal wieder die angespannten Eltern und die Kleinen genervt und überdreht. Denn w?hrend?wir zum Beispiel erst kurz zuvor in ?sterreich ganz gerührt beobachtet hatten, wie Len oben vom Apfelbaum aus nach seiner kleinen Schwester rief, zuckten wir in der Wohnung natürlich zusammen und fanden’s alles andere als sü?, als er von einem ins andere Zimmer brüllte.?Nachdem die zwei viele wochenlang massig Bewegung in der Natur hatten und auf den umz?unten Campingpl?tzen stundenlang autonom unterwegs sein konnten, mussten sie sich schlichtweg wieder an ein Leben in einer Wohnung mit Nachbarn gew?hnen.

Die Anlage unserer Ferienwohnung.

Davon abgesehen gab es im recht abgelegenen Costermano um uns herum auf einmal nur Stra?en ohne Fu?wege. Wir waren also komplett auf unser gro?es Auto angewiesen, das wir aber wiederum in den kleinen italienischen St?dtchen kaum losbekamen. Und einfach mal im Gardasee baden gehen gestaltete sich ohne Campingplatz mit eigenem Strandabschnitt überraschend schwer.

Als dann zwischenzeitlich auch noch das Wetter schlechter wurde, hatten wir alle einen kleinen H?nger, den wir aber dank guter Gespr?che, einer sehr entspannten Oma und neuen Pl?nen schnell überwinden konnten. Wir entschieden uns also, das Beste aus der Situation zu machen und auf einmal war’s ganz leicht.

Sirmione im Süden des Gardasees ist definitiv einen Besuch wert.
Oma (=Grundschullehrerin) beim getarnten Deutschunterricht.:-)
La dolce vita.

Wir fuhren mit dem Boot ins wundersch?ne Sirmione, verbrachten einen herrlich entspannten Tag auf unserem alten Campingplatz mit Seezugang, a?en gigantisches Eis, leckere Pizza und Pasta und trafen Freunde aus Deutschland im niedlichen Bardolino, feierten Len’s 9. Geburtstag im gro?artigen Safaripark „Parco Natura Viva“ (er will so gern? mal nach Afrika. Da aber nur Europa auf unserer Liste steht, haben wir Afrika zu ihm gebracht) und durften dank Oma nach langer Pause auch mal wieder zu zweit unterwegs sein.?

9. Geburtstag im Safaripark „Parco Natura Viva“.

Alles in allem hatten wir eine richtig sch?ne Zeit in Familie, aber nach 14 Tagen war die Vorfreude auf unser kleines, aber eben sehr feines Zuhause auf R?dern auch riesengro?. Trotzdem war es auch gleichzeitig gro?artig zu sehen, wie gut wir uns anscheinend mit unserem Leben im Wohnwagen eingerichtet hatten.

Es ist sooo spannend, wie uns jedes Reiseziel klarer macht, was wir als Familie wirklich brauchen zum glücklich sein. Und was eben nicht. Mal schauen, wo wir mit all den Erkenntnissen am Ende landen werden. ?

1 Comment
  1. Michael @mibi61 4 Jahren ago

    Da waren wir vielleicht ganz in Eurer N?he: Am 7. Oktober waren wir in Padenghe sul Garda (von Padua kommend) und sind dann Richtung Garmisch weiter nach hause gefahren.

    Es ist immer wieder sch?n Euren Reisebericht zu lesen. Euch viel Spa?, Erfolg und noch viele tolle Erlebnisse

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